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Wissenschaftlich geprüft von:
Martin Gschwender
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Martin Gschwender
Auf einen Blick / Inhalt
- Bei einer Darmreinigung soll der Darm von Abfallstoffen, Toxinen und anderen Substanzen befreit werden.
- Gerade wenn Verdauungsprobleme oder unspezifische Gesundheitsbeschwerden wie z.B. unerklärliche Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder unreine Haut vorliegen, eine Entgiftung / Entschlackung gewünscht ist oder zur Steigerung des Wohlbefindens kann eine Darmreinigung sinnvoll sein.
- Die Darmreinigung und die Darmsanierung sind zwei Begriffe, die häufig als Synonyme verwendet werden, allerdings handelt es sich um unterschiedliche Vorgänge mit ganz eigenen Zielen und Methoden. In der Regel wird die Darmreinigung als erster Schritt vor einer Darmsanierung definiert.
- Eine Darmreinigung ist kein starrer Prozess. Je nach Methode variiert auch die Dauer der Durchführung.
- Einige mögliche Methoden, den Darm zu reinigen, sind beispielsweise Fasten, eine gezielte Ernährungsumstellung oder spezielle Einläufe.
- Eine Auswahl geeigneter Hausmittel sind unter anderem eine ballaststoffreiche Ernährung, Wasser und Kräutertees, Apfelessig, Lein- und Flohsamenschalen sowie Entspannungsübungen.
Was ist eine Darmreinigung und warum ist sie wichtig?
Ziel einer Darmreinigung ist es, den Verdauungstrakt von verschiedenen Schadstoffen wie Toxinen, Fäulnisbakterien, Verdauungsresten und anderen unerwünschten Substanzen zu befreien, die sich über einen langen Zeitraum in den Darmwindungen des Dickdarms ansammeln können. Im übertragenen Sinne kann der Prozess mit einer Rohrreinigung verglichen werden.
Aber wozu das Ganze? Zu den Vorteilen, die sich Anwender von einer Darmreinigung versprechen, gehören unter anderem:
- Eine verbesserte Verdauung und optimierte Absorption von Nährstoffen
- Eine Entgiftung des Körpers vom Dickdarm bis zur Leber
- Ein gewisser Gewichtsverlust durch die Ausleitung von Abfallstoffen und überschüssigem Wasser
- Mehr Wohlbefinden und Energie
Darmreinigung und Darmsanierung: Was ist der Unterschied?
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Darmreinigung und die Darmsanierung oft als Synonyme verwendet. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei verschiedene Prozesse. Einzelne Aspekte können sich überschneiden, doch im Allgemeinen geht die Darmreinigung der Darmsanierung voran. Um bei unserem Sinnbild zu bleiben, müssen Sie bei einem Haus auch zunächst einen maroden Putz entfernen, um frischen aufzutragen, der das Mauerwerk vor Schäden schützt.
In den folgenden Tabellen wollen wir die Unterschiede beider Prozesse genauer kontrastieren:
Darmreinigung
Ziel |
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Methoden |
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Ergebnis |
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Darmsanierung
Ziel |
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Methoden |
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Ergebnis |
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Wann ist eine Darmreinigung sinnvoll?
Eine Darmreinigung ist eine Bedarfsanwendung. Sie kann in spezifischen Situationen sinnvoll sein. Zwar kann eine Darmreinigung in gewisser Regelmäßigkeit durchgeführt werden, da es sich beim Darmsystem und vor allem dem darin lebenden Mikrobiom aber um empfindliche Gefüge handelt, ist eine maßvolle Anwendung geboten, um letzten Endes nicht mehr Schaden als Nutzen anzurichten.
Hier zwei bekannte Situationen, für die eine Darmreinigung in Betracht kommt:
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Bei Verdauungsproblemen: Leiden Sie unter verschiedenen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall und wurden andere Erkrankungen ausgeschlossen, kann eine Darmreinigung wieder für mehr Wohlbefinden sorgen.
- Vor medizinischen Untersuchungen: Bestimmte Untersuchungen erfordern einen sauberen Darm, um während einer Koloskopie die Sichtbarkeit der Darmwand und etwaiger Veränderungen zu verbessern.
Wann ist eine Darmsanierung sinnvoll?
Im Anschluss daran kann eine Darmsanierung unter folgenden Umständen sinnvoll sein:
- Bei Verdacht auf eine Dysbiose (gestörte Darmflora)
- Nach Behandlungen mit Antibiotika
- Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Nach Magen-Darm-Infekten oder einer gereizten Darmschleimhaut
- In Fällen chronischer Leiden mit Entzündungen
- Nach einer Darmreinigung, um die Darmflora auf einer guten, neuen Grundlage aufzubauen
Die Darmreinigung ist idealerweise als erster Schritt vor einer Darmsanierung zu sehen. Eine solche sollte daher in jedem Fall im Anschluss in Betracht gezogen werden.
Natürliche Darmsanierung / Darmreinigung: Anleitung, um den Darm zu entgiften
Für eine Darmsanierung gibt es kein standardisiertes Vorgehen. Im Internet und in der Literatur existieren unzählige Konzepte, die etwa die Einführung bestimmter Nahrungsmittel in den Speiseplan oder Fastenkuren vorsehen. Auch Einläufe gehören zu den möglichen Methoden. Diese sollten allerdings nie ohne ärztliche Aufsicht erfolgen. In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen einige Möglichkeiten vorstellen, wie eine Darmreinigung ablaufen kann.
Methoden zur gründlichen Darmreinigung
Aus den vielen Herangehensweisen an eine Darmreinigung wollen wir hier drei geläufige beleuchten. Nicht jedes Konzept eignet sich für jede Person. Bei Unsicherheiten sollten Sie einen Experten konsultieren, bevor Sie mit der Reinigung beginnen.
Methode 1: Fasten
Zu fasten, also den Darm durch Verzicht zu reinigen und zu entgiften, ist eine natürliche Methode, die sich recht einfach an individuelle Ansprüche anpassen lässt.
Hier wollen wir Ihnen ein paar einfache Ratschläge zur Orientierung an die Hand geben, wie eine Darmreinigung durch Fasten aussehen kann:
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Wählen Sie die Art des Fastens: Wenn Sie sich für diese Variante entschieden haben, werden Sie feststellen, wie viele unterschiedliche Fastenkonzepte existieren. Wem das strenge Wasser- oder Saftfasten zu radikal ist, kann sich beispielsweise auch mit intermittierendem Fasten, also der tage- oder stundenweise Verzicht auf Nahrungszufuhr, an die Thematik heranwagen. Informieren Sie sich am besten eingehend und entscheiden Sie sich anschließend für eine Kur, die am besten zu Ihnen passt.
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Planen Sie einen Zeitraum: Abhängig von Punkt 1 sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wie lange Sie fasten wollen. Faktoren, die Sie dabei unbedingt berücksichtigen sollten, sind Ihr gesundheitlicher Zustand, Ihre Disziplin und Ihre Ziele. Manche Fastenkuren dauern lediglich einen Tag, andere können, nach Absprache mit dem Arzt, auch mehrere Wochen dauern.
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Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit: In Abhängigkeit von Ihrer gewählten Fastendiät sollten Sie eine passende Flüssigkeitszufuhr nicht außer Acht lassen. So sorgen Sie dafür, den Körper zu hydrieren und die Entgiftung des Darms zu unterstützen. Wasser, ungesüßte Tees und klare Brühen sind gute Optionen.
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Vermeiden Sie feste Nahrungsmittel: Sofern es das Fastenkonzept erlaubt, achten Sie auf leicht bekömmliche Mahlzeiten mit möglichst wenigen festen Bestandteilen. Das können zum Beispiel Brühen, Säfte oder Smoothies sein, die wichtige Nährstoffe enthalten, gleichzeitig aber den Darm schonen.
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Haushalten Sie mit Ihren Kräften: Ihre Kalorienzufuhr ist während des Fastens stark reduziert oder auf festgelegte Zeiten beschränkt. Daher sollten Sie Ihre Aktivität auf diese neuen Umstände anpassen. Fordern Sie in dieser Zeit nicht mehr von Ihrem Körper, als er leisten kann, und gönnen Sie sich etwas Ruhe.
- Brechen Sie das Fasten richtig ab: Genauso schonend, wie Sie die Fastenkur einführen, sollten Sie sie auch wieder ausschleichen, damit sich der Magen-Darm-Trakt allmählich wieder an die herkömmliche Nahrungsaufnahme gewöhnen kann. Starten Sie am besten mit leichten, gut verdaulichen Lebensmitteln.
Methode 2: Ernährungsumstellung und spezielle Reinigungsdiäten
Eine Alternative zum Verzicht durch Fasten sind Diäten, um eine Darmreinigung durchzuführen. Auch hier ist es das Ziel, den Darm von potenziell schädlichen Substanzen zu befreien. Jede Ernährungsumstellung folgt anderen Schwerpunkten, hier aber trotzdem einige Pfeiler, auf denen eine Darmreinigungs-Kur pauschal fußen sollte:
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Ballaststoffreiche Ernährung: Ballaststoffe sind für eine Darmreinigung das A und O, da sie zum einen die Transitzeit der Nahrung im Darm verringern und außerdem die Häufigkeit des Stuhlgangs und damit die Ausscheidung von Schadstoffen erhöht. Ballaststoffe kommen vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse vor.
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Wasserreiche Lebensmittel: Gerade bei erhöhter Ballaststoffzufuhr ist eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit notwendig, da der Stuhl andernfalls eindicken und es zu Verstopfung kommen kann. Dafür müssen Sie nicht zwangsläufig mehr Wasser trinken. Auch viele Lebensmittel wie Gurken, Tomaten oder Wassermelonen tragen durch ihren hohen Wassergehalt zur Entschlackung bei.
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Vermeidung verarbeiteter Lebensmittel: Konzentrieren Sie sich bei der Entgiftung des Darms auf frische, unverarbeitete Lebensmittel. Fertiggerichte und andere verarbeitete Produkte enthalten in der Regel Zusatz- und Farbstoffe sowie Konservierungsmittel, die die Gesundheit des Darms beeinträchtigen können.
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Detox-Suppen und -säfte: Aktuell wird der Nutzen bestimmter Detox-Suppen und -säfte diskutiert, die dazu beitragen sollen, den Darm zu reinigen und den Körper zu entgiften. Diese aus frischem Gemüse und Obst gepressten Flüssigmahlzeiten stellen keinen Ersatz für eine ausgewogene Ernährung dar, können aber einen gewissen Beitrag zum Darmdetox leisten.
- Reduktion von zuckerhaltigen und fettigen Lebensmitteln: Es spricht für sich, dass besonders fettige und zuckerhaltige Lebensmittel heutzutage oft als „westlicher Ernährungsstil“ bezeichnet werden. Dieser kann dazu beitragen, dass die Gemeinschaft der Mikroorganismen in unserem Darm (Mikrobiom) aus dem Gleichgewicht geraten und somit den Weg für „schlechte Bakterien“ ebnen, die Sie während einer Darmreinigung eigentlich loswerden wollen.
Die F.-X.-Mayr-Kur: Wie eine Darmreinigung aussehen kann (Exkurs)
Die F.-X.-Mayr-Kur ist eine naturheilkundliche Variante der Darmreinigung, die auf den österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875-1965) zurückgeht. Er erkannte bereits den Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden des Menschen und der Verdauung und entwickelte auf Basis dieses Wissens die nach ihm benannte Entschlackungs-Kur.
Sie fußt auf einem 4-S-Prinzip:
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Schonung: In dieser sieben bis 14 Tage andauernden Phase wird der Darm durch Teefasten geschont. Auch reines Wasser ist erlaubt. Feste Nahrung steht in dieser Zeit nicht auf dem Speiseplan. Stattdessen wird mittags Gemüsebrühe getrunken. Sollten Sie das nicht schaffen, ist es zumindest wichtig, sich weitgehend an dieser Vorgabe zu orientieren und wenigstens belastende Lebensmittel wie Alkohol, Süßigkeiten und sehr Fetthaltiges zu weglassen. In der Schonungsphase gilt es aber nicht nur dem Darm, sondern auch sich selbst eine Pause zu gönnen. Das heißt: Viel schlafen und Stress vermeiden.
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Säuberung: Hat man die erste harte Phase überstanden, beginnt die Säuberung, auch Ableitungs-Diät oder Semmel-Milch-Kur genannt. Für zwei Wochen wird morgens ein Viertelliter warmes („salinisches“) Wasser mit einem Teelöffel Bittersalz vermischt getrunken. Zum Frühstück und Mittagessen gibt es nur ein trockenes Weißmehl-Brötchen mit löffelweiser Milch. Abends erneut nur noch gelöffelter Tee. Dieser Schritt soll dabei helfen, Darmschlacken und Toxine aus dem Darm auszuleiten.
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Schulung: Analog zu den Ernährungseinschränkungen setzt die F.-X.-Mayr-Kur auch darauf, den Körper an eine bewusstere Nahrungsaufnahme zu gewöhnen. Deswegen soll jeder Bissen eines Brötchens 50-mal gekaut werden, bevor ein Teelöffel Milch genommen wird. Außerdem soll sich der Fokus auf die Mahlzeit richten und jegliche Ablenkungen vermieden werden.
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Substitution: Im Anschluss an die Semmel-Milch-Kur sollten dem Körper allmählich wieder die nötigen Nährstoffe zugeführt werden. Ab jetzt ist auch wieder schonend gegartes Gemüse erlaubt. Vollkornprodukte und Rohkost sollen aber nicht gegessen werden.
Nach Abschluss der Kur sollte an dem nun gereinigten Darm eine Darmsanierung anschließen. Da das F.-X.-Mayr-Prinzip eine Art der Mangelernährung darstellt, sollte sie auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht durchgeführt werden.
Methode 3: Einläufe
Die dritte Methode, über die wir sprechen möchten, sind Einläufe (auch Colon-Hydro-Therapie). Dabei werden entweder Wasser oder spezielle Lösungen rektal eingeführt, um den Darm regelrecht zu spülen und von Verdauungsresten zu befreien. Diese Art der Darmreinigung sollte ausschließlich von Ärzten oder medizinischem Personal durchgeführt werden. In der Regel läuft ein Einlauf folgendermaßen ab:
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Vorbereitung: Zunächst legt Ihr Arzt alle benötigten Utensilien bereit. Dazu gehören ein Einlaufbeutel oder eine Klistierspritze mit der vorbereiteten Flüssigkeit und nach Bedarf etwas Gleitcreme auf Wasserbasis.
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Durchführung des Einlaufs: Sie werden gebeten, sich in eine Seitenlage zu begeben. Anschließend wird das Ende des Klistiers in den After eingeführt. Versuchen Sie, sich zu entspannen. Dabei kann bewusst gleichmäßiges Atmen hilfreich sein. Anschließend wird die Flüssigkeit in den Darm eingefüllt. Versuchen Sie, sie so lange wie möglich im Darm zu halten, bevor Sie zur Toilette gehen. Bei Bedarf wird der Vorgang so lange wiederholt, bis die ausgeschiedene Flüssigkeit klar ist.
- Nachsorge: Die Nachsorge nach einer solchen Darmspülung sollte vor allem in einem Aufbau der Darmflora bestehen. Dies kann etwa durch probiotische Lebensmittel (z. B. Sauerkraut, Joghurt etc.) oder die Zufuhr spezifischer Mikrokulturenpräparate erfolgen.
Welche Hausmittel eignen sich für die Darmreinigung zu Hause?
Sollten die oben genannten Methoden für Sie nicht in Frage kommen, können Sie immer noch auf einige Hausmittel zurückgreifen, die sich leichter in den Alltag integrieren lassen, aber unter Umständen weniger starke Effekte in derselben Zeit erzielen.
Hausmittel für einen gesunden Darm: Von Flohsamenschalen und Ballaststoffen
Hier einige mögliche Hausmittel, die jeder zu Hause hat, und Sie bei der Reinigung Ihres Darms unterstützen können:
- Ballaststoffreiche Ernährung: Wenn es um eine geregelte Verdauung geht, sind Ballaststoffe das A und O. Doch sie helfen nicht nur dabei, die Verdauung zu fördern, sondern auch bei der Reinigung des Darms. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse sind häufig reich an ihnen und sollten daher regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen.
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Wasser: Wasser ist nicht nur beim Putzen der eigenen vier Wände unerlässlich. Wenn Sie täglich ausreichend trinken (mindestens 2 Liter), unterstützen Sie Ihren Körper beim Abtransport von Abfallstoffen.
- Kräutertees: Was für klares Wasser gilt, gilt ebenso für ungesüßte Kräutertees. Einige Sorten wie Pfefferminze, Ingwer oder Kamille haben sogar beruhigende oder verdauungsförderliche Eigenschaften.
- Apfelessig: Apfelessig gilt schon lange als bewährtes Hausmittel, das aufgrund seiner probiotischen Eigenschaften geschätzt wird. Zur Darmreinigung einfach über mehrere Wochen hinweg einen Schuss verdünnt mit lauwarmem Wasser vor der ersten Mahlzeit trinken.
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Leinsamen und Flohsamen: Mit reichlich Flüssigkeit eingenommen sind Lein- und Flohsamenschalen für ihre hervorragenden verdauungsförderlichen Eigenschaften bekannt. Da sie Schleimstoffe entwickeln, vervielfachen sie ihr Volumen im Darm und regen dadurch die natürliche Darmbewegung an, wodurch die Entleerung des Darms erleichtert wird. Vorsicht jedoch: Trinken Sie nicht genug Flüssigkeit, haben diese Schalen den gegenteiligen Effekt und können zu Verstopfung führen.
- Entspannungstechniken: Der in unserem modernen Leben so allgegenwärtige Stress wirkt geradezu lähmend auf den Darm. Dadurch können alte Nahrungsreste unnötig lange in unserem Verdauungstrakt verbleiben. Nun lässt sich Stress nicht auf Knopfdruck abstellen, durch Entspannungsübungen wie zum Beispiel Meditation, Yoga oder Atemübungen können Sie die Auswirkungen von Stress auf Ihren Darm zumindest abfedern.
Darmkur Folgen: Was sind die möglichen Nebenwirkungen einer Darmreinigung?
Bevor Sie sich dazu entscheiden, eine Darmreinigung vorzunehmen, sollten Sie sich am besten mit Ihrem Arzt oder Apotheker beraten und Ihre Ziele und gewünschten Herangehensweisen erläutern. Anhand dieser Informationen lässt sich ein geeignetes Konzept für Sie ermitteln.
Absehen sollten Sie davon, eine willkürlich im Internet gefundene Entschlackungs-Kur ohne medizinische Konsultation durchzuführen, solange etwaig vorliegende Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten nicht ausgeschlossen wurden.
Eine unsachgemäß durchgeführte oder gar ungeeignete Darmreinigung kann unter Umständen mehr schaden als nutzen, daher sollten Sie mögliche Nebenwirkungen unbedingt kennen:
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Dehydration: Manche Darmreinigungsmethoden nehmen recht starken Einfluss auf den Flüssigkeitshaushalt, etwa indem sie die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr beschränken, wie beim Fasten, oder den Verlust von Flüssigkeit fördern (z. B. durch Abführmittel). Frühe Warnsignale eines Flüssigkeitsmangels sind unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit oder trockene Haut. Achten Sie darauf, den für Ihr Körpergewicht empfohlenen Tagesbedarf trotz Darmreinigung nicht zu unterschreiten.
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Elektrolytstörungen: Mit einer Dehydration geht häufig auch eine Störung des Elektrolythaushalts einher. Dabei handelt es sich um spezielle Mineralstoffe wie Natrium, Kalium oder Magnesium, die für viele Prozesse unseres Organismus essenziell sind. Ein Elektrolytmangel macht sich beispielsweise durch Muskelkrämpfe oder Müdigkeit bemerkbar.
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Veränderungen im Stuhlgang: Unser Stuhl ist ein Spiegel unserer Ernährung. Gewisse Veränderungen im Rahmen einer Darmreinigung beziehungsweise Entgiftungskur sind also völlig normal. So kann die Verwendung von Leinsamen- oder Flühsamenschalen zu einem erhöhten Stuhlvolumen und häufigerem Drang führen, eine Ernährungsumstellung allgemein leichtere Bauchkrämpfe oder Durchfall mit sich bringen. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören und einen Experten konsultieren, sollte Ihnen etwas ungewöhnlich vorkommen.
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Nährstoffmangel: Häufig ist eine Darmreinigung mit Einschränkungen in der Ernährung verbunden, die unser Körper über einen kürzeren Zeitraum recht gut wegstecken kann. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, die von Fachkundigen empfohlenen maximalen Intervalle einzuhalten. Andernfalls ist es möglich, dass Mängel an essenziellen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Proteinen entstehen, die zu Müdigkeit, einer Immunschwäche oder anderen Gesundheitsproblemen führen können. Unter Umständen ist eine vorübergehende Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll, um das Immunsystem zu unterstützen.
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Schädigung der Darmflora: Entgiften Sie den Darm mithilfe von Einläufen, kann das die gesunde Darmflora (Mikrobiom) stören. Ein solches Ungleichgewicht der im Darm lebenden Bakterien, die maßgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben, wird auch Dysbiose genannt, deren Auswirkungen vielfältig sind. Nur einer der Gründe, warum eine Darmsanierung immer an eine Darmreinigung anschließen sollte.
- Allergische Reaktionen: Umfasst die Reinigungsmethode Ihrer Wahl Stoffe, die Sie Ihrem Körper normalerweise nicht zuführen, besteht immer ein gewisses Risiko einer allergischen Reaktion. Achten Sie auf Symptome wie Atembeschwerden, Hautausschläge, Schwellungen oder Juckreiz. Idealerweise sind Ihnen etwaige Allergien bereits vorab bekannt.
Wie kann die Darmsanierung nach einer Darmreinigung die Darmflora und die Verdauung unterstützen?
Erinnern Sie sich an das eingangs skizzierte Sinnbild des maroden Hauses? Nachdem der alte Putz abgetragen wurde, was in unserem Beispiel der Darmreinigung entspricht, würden Sie an einer Hauswand im Anschluss auch einen neuen Putz anbringen. Ganz ähnliche Bedürfnisse hat die Darmwand. Aus diesem Grund wird bei dem Prozess des Wiederaufbaus der Darmflora auch von einer Darmsanierung gesprochen.
Aufbau einer gesunden Darmflora mit Hilfe von Präbiotika und Probiotika
Der Begriff Darmsanierung klingt zunächst abstrakt. Im Grunde ist dieser an die Entschlackung angeschlossene Schritt aber vergleichsweise einfach, sofern Sie wissen, worauf es zu achten gilt. Nachdem im Rahmen der Darmreinigung Toxine, Fäulnisbakterien und Verdauungsreste aus dem Darm entfernt wurden, gilt es, der Darmflora beziehungsweise dem Mikrobiom unter den neuen neutralen Voraussetzungen zu einem Neustart zu verhelfen.
Die zwei Schlagworte hierbei lauten: Probiotika und Präbiotika.
Präbiotika
Präbiotika sind meist Ballaststoffe, die der Darm nicht ohne Hilfe selbst verstoffwechseln kann. Doch für die Bakterien, die in ihm leben, sind sie buchstäblich ein gefundenes Fressen. Präbiotische Stoffe dienen beispielsweise Bifidobakterien und Laktobazillen als Nahrungsquelle und sind äußerst förderlich für deren Vermehrung, genau das, was Sie erreichen wollen.
Sie sind in vielen leckeren Lebensmitteln enthalten, die jeder in der Regel zu Hause hat. Achten Sie nach der Darmreinigung also unbedingt darauf, Ihren Speiseplan entsprechend zu erweitern, um die Effekte des analogen Probiotika-Verzehrs zu maximieren.
Probiotika
Probiotische Bakterien werden in der Regel unterteilt in solche, die natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln vorkommen, und solche, die in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden – letztere werden im Volksmund auch „Probiotika“ genannt. Ziel ist es, durch sie ein Gleichgewicht des Darmmikrobioms herzustellen, das nachgewiesen auf geradezu spektakuläre Weise Einfluss auf unseren Körper und sogar unseren Geist nimmt!
Die externe Zufuhr dieser „guten“ Bakterien soll deren Ansiedelung im Darm begünstigen und gleichzeitig die Ausbreitung schädlicher Mikroorganismen eindämmen. Vor allem fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut, Kimchi, Kefir oder Tempeh enthalten probiotische Bakterienstämme, die bis zu einem gewissen Maß einen Beitrag zu einer ausgeglichenen Darmflora leisten können.
Anzumerken ist jedoch, dass die Bakterienkonzentration in ihnen in der Regel nicht allzu hoch dosiert ist und auch die Vielfalt in den meisten Fällen zu wünschen übriglässt. Beides Faktoren, die bei einer Darmsanierung entscheidend sind.
Anders sieht es bei sogenannten Probiotika aus. Hier haben Hersteller die volle Kontrolle über die Vielfalt und Vielzahl der enthaltenen Bakterien und können auch deren Zusammensetzung optimal aufeinander abstimmen.
Übrigens: Der Begriff „Probiotikum“ ist nicht frei von Kritik. Zur Bewerbung derartiger Produkte darf er beispielsweise nicht verwendet werden. Die Begründung liegt darin, dass das Wort in sich bereits eine positive gesundheitliche Wirkung impliziert, die aber nur einzelnen probiotischen Präparaten nachgewiesen werden kann. Deswegen lautet eine weitaus korrektere Bezeichnung Mikrokulturenpräparat.

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Fazit
Eine regulierte Verdauung, ein erhöhtes Wohlbefinden oder eine Art „Reset“ für den Darm – die Gründe, warum sich immer mehr Menschen für eine regelmäßige Darmreinigung entscheiden, sind vielfältig. Um den Verdauungstrakt von Schadstoffen zu befreien und damit die Aufnahme von Nährstoffen zu optimieren, existieren unterschiedliche Methoden wie Fastenkuren, eine gezielte Ernährungsumstellung oder auch Einläufe.
In der Regel stellt eine Darmreinigung aber nur den ersten von zwei Schritten dar: Ein nachfolgender Aufbau der Darmflora mit Präbiotika und Probiotika wird meist empfohlen, um die Darmgesundheit langfristig zu unterstützen. Dabei gilt jedoch: Eine Darmreinigung sollte gezielt und maßvoll durchgeführt werden, um etwaige Risiken wie Dehydration oder eine Schädigung des Mikrobioms zu vermeiden. In jedem Fall sollten Sie sich vorab von einem Arzt beraten lassen, um die für Sie am besten funktionierende Methode zu ermitteln, damit einem anschließenden Aufbau der Darmflora nichts im Wege steht.
Häufig gestellte Fragen
Sollte man eine Darmreinigung vor einer Darmspiegelung durchführen?
Normalerweise ist eine Darmreinigung „auf eigene Faust“ vor einer Darmspiegelung nicht nötig, da Sie von Ihrem Arzt genaue Anweisungen dazu erhalten, wie Sie Ihren Darm vorzubereiten haben. Durch zusätzliche eigene Maßnahmen kann es sogar sein, dass Sie Ihrem Verdauungsorgan zu viel auf einmal zumuten.
Kann man durch Fasten den Darm reinigen?
Fasten ist eine von vielen Methoden, um den Darm zu reinigen. Allerdings unterscheiden sich die Konzepte in ihrer Art und Durchführung stark voneinander. Vom reinen Wasserfasten über wenige Tage hinweg hin zum Saft- oder Intervallfasten über einen längeren Zeitraum bieten die unterschiedlichen Ansätze auch ganz individuelle Vor- und Nachteile, die auf die eigenen Bedürfnisse und Erwartungen abgestimmt werden sollten.
Soll man nach einer Darmreinigung eine Darmsanierung durchführen?
Eine Darmsanierung nach einer Darmreinigung ist kein Muss, wird im Allgemeinen aber empfohlen. Zum einen werden bei einer Darmreinigung nicht nur alte Verdauungsreste entfernt, sondern im Idealfall auch schlechte Bakterien und Toxine aus dem Verdauungstrakt gespült. Das sind die idealen Voraussetzungen, um das Mikrobiom mithilfe sogenannter Probiotika beziehungsweise Mikrokulturenpräparate gezielt aufzubauen. Unterstützend kann eine Ernährung, die reich an Präbiotika ist, das Wachstum der „guten“ Darmbakterien fördern.
Hilft Bitterstoff bei der Darmreinigung?
Natürliche Bitterstoffe wirken sich auf unterschiedliche Weise positiv auf die Verdauung aus und regen unter anderem Bereiche der Vorverdauung an, konkret den Speichelfluss, die Produktion von Magensaft und Gallenflüssigkeit, und animieren daneben auch die Darmaktivität, was wiederum förderlich für den Abtransport des Nahrungsbreis ist. Bitterstoffe können eine Darmreinigung also unterstützen, sind aber nicht allein dazu in der Lage.
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