Darmbeschwerden

Was hilft gegen Durchfall? Ursachen und Symptome von Diarrhö | Symptome | Hausmittel

Lesedauer: 10 min
von Anja Müller-Lehmbach
von Anja Müller-Lehmbach
Dr. Joachim Bandlow – Allgemeinmediziner, Experte für Komplementärmedizin und Naturheilkunde

Wissenschaftlich geprüft von: Dr. Joachim Bandlow

Er tritt grundsätzlich in den ungünstigsten Momenten auf, und wenn er sich erst einmal anbahnt, kommt Betroffenen der Weg nach Hause gleich doppelt so lang vor. Die Rede ist vom Durchfall. Jeder Zweite leidet mindestens einmal im Jahr an flüssigem Stuhlgang. Doch Durchfall, auch Diarrhö genannt, ist für sich betrachtet keine Erkrankung, sondern lediglich ein Symptom. Welche Ursachen dahinterstecken können, welche Ausprägungen es gibt und welche Hausmittel bei Durchfall helfen, wollen wir in diesem Artikel beleuchten.

Was hilft gegen Durchfall? Ursachen, Symptome und Hausmittel

Auf einen Blick

  • Durchfall (Diarrhö) liegt vor, wenn es zu mindestens drei flüssigen Stuhlgängen pro Tag kommt und der Flüssigkeitsanteil bei mindestens 75 Prozent liegt. Er ist ein Symptom, keine eigenständige Krankheit.

  • Häufige Ursachen für akuten Durchfall sind bakterielle oder virale Infektionen, aber auch Unverträglichkeiten, Stress oder bestimmte Medikamente.

  • Chronischer Durchfall verschwindet nicht von allein nach wenigen Tagen und kann entweder dauerhaft oder immer wieder auftreten. Ihm liegen meist ernstere Ursachen wie entzündliche Darmerkrankungen, das Reizdarmsyndrom oder – seltener – auch schwere Erkrankungen zugrunde.

  • Eine Reihe von Hausmitteln eignet sich zur Behandlung akuten Durchfalls. Bei chronischem Durchfall kann ein Arztbesuch sinnvoll sein, um die Ursachen zu klären.

 

Was ist Durchfall und welche Ursachen gibt es?

Zum Verständnis ist es zunächst wichtig zu klären, unter welchen Umständen überhaupt von Durchfall gesprochen wird und welche Ursachen dazu führen können, dass es zu dringendem, flüssigem Stuhlgang kommt.

Durchfall – Definition

Offiziell wird von Durchfall (Diarrhö) gesprochen, wenn es innerhalb eines Tages zu mindestens drei sehr weichen bis flüssigen Stuhlgängen kommt. Der Wassergehalt der Ausscheidung liegt dabei bei mindestens 75 Prozent. Je nach Dauer wird darüber hinaus zwischen akutem und chronischem Durchfall unterschieden. Dazu später mehr. Wichtig: Durchfall selbst ist keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom, das auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen ist. In vielen Fällen versucht der Körper, schädliche Stoffe so schnell wie möglich wieder aus dem Körper zu schleusen, bevor diese weiteren Schaden anrichten können.

Die häufigsten Ursachen von Durchfall

  • Infektionen des Verdauungstrakts: Verschiedene Infektionen mit Durchfallerregern und Bakterien (z. B. Salmonellen oder EHEC) oder Viren (Noroviren, Rotaviren, HIV), aber auch durch Pilze oder Parasiten können zu Durchfall führen.

  • Nahrungsmittelintoleranz: Bei entsprechender Veranlagung, etwa einer Laktoseintoleranz oder Zöliakie, reagiert das Verdauungssystem empfindlich auf bestimmte Stoffe wie Milchzucker oder Gluten.

  • Medikamente: Einige Medikamente können Diarrhö als Nebenwirkung haben. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind Antibiotika, aber auch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder Stoffe, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, können den Verdauungstrakt massiv stören.

  • Übermäßiger Konsum von Kaffee oder Süßstoffen: Bestimmte Lebensmittel führen auf unterschiedliche Weise zu Durchfall, wenn sie nicht in Maßen konsumiert werden. So reizt Kaffee in großen Mengen den Darm, die immer häufiger zugesetzten Zuckerersatzstoffe hingegen können abführend wirken. Auch Traubenzucker kann in großen Mengen Durchfall begünstigen.

  • Emotionale Belastung: Stress oder Angst schlagen buchstäblich auf den Bauch. Bestimmt kennen Sie das grummelnde Unwohlsein oder auch Übelkeit, wenn Sie angespannt sind. In ausgeprägten Fällen kann es auch zu flüssigem Stuhl kommen.

  • Reisedurchfall: Unser Darm ist ein Gewohnheitstier. Gerade bei Reisen in exotische Länder kann die plötzliche Umstellung auf völlig andere Lebensmittel, verbunden mit Unterschieden in der Wasserqualität, dazu führen, dass der Darm rebelliert.

  • Reizdarmsyndrom (RDS / IBS): Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Störung des Darms. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, doch häufig liegt das Leaky Gut Syndrom vor. Neben Bauchschmerzen leiden Betroffene unter belastenden Symptomen wie Durchfall, Blähungen oder Verstopfung.

  • Entzündliche Darmerkrankungen (IBD): Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stellen für Erkrankte eine enorme Belastung dar. Durch chronische Entzündungen ist der Darm in seiner Funktion gestört. Durchfall ist ein prominentes, aber bei weitem nicht das einzige System dieser Krankheiten.

Die häufigsten Ursachen von Durchfall

 

Welche Rolle spielt die Ernährung bei Durchfall?

Dass unsere Ernährung eine elementare Rolle bei der Entstehung von Durchfall spielt, ist natürlich naheliegend. Grund dafür ist, dass bestimmte Nahrungsmittel und Ernährungsgewohnheiten den Magen-Darm-Trakt reizen oder Verdauungsprobleme verursachen können.

Es müssen aber nicht immer zwangsläufig pathologische Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie beispielsweise eine Laktoseintoleranz sein. Auch der übermäßige Konsum bestimmter Lebensmittel begünstigt unter Umständen flüssigen Stuhl. Besonders fettige oder stark gewürzte Speisen können den Darm belasten und zu Durchfall führen.

Kritisch ist auch der Verzehr von verdorbenen oder kontaminierten Lebensmitteln. Durchfallerreger wie Bakterien, Viren oder Parasiten können durch verunreinigte Nahrung oder Getränke in den Körper gelangen. Die unangenehme Folge: eine Lebensmittelvergiftung, die sich durch Durchfall und Erbrechen äußert und einen Elektrolytverlust zur Folge hat. Es kann leicht zu Dehydrierung oder Kreislaufproblemen kommen. Aus diesem Grund spielt die Hygiene in der Lebensmittelverarbeitung eine wichtige Rolle.

Nicht unerwähnt bleiben sollten die immer häufiger in Lebensmitteln verwendeten Nahrungsmittelzusatzstoffe. Künstliche Süßstoffe wie Sorbitol, bestimmte Konservierungsstoffe oder Farbstoffe können in gewissen Mengen abführend wirken, regelmäßig verzehrt sogar zu Durchfall führen.

Welche Rolle spielt Ernährung bei Durchfall? Diese Lebensmittel können Durchfall auslösen.

 

Symptome – Durchfall erkennen

Die häufigsten Symptome von Durchfall sind:

  • Häufiger Stuhlgang: Häufiger Stuhlgang allein ist noch kein Symptom von Durchfall. Doch durch ihn erhöht sich die Frequenz signifikant. Vor allem in Kombination mit einem erhöhten Flüssigkeitsanteil wird von Diarrhö gesprochen.

  • Wässriger Stuhl / flüssiger Stuhl: Das ausschlaggebende Symptom einer Durchfallerkrankung ist ein deutlich erhöhter Flüssigkeitsanteil im Stuhl von mindestens 75 Prozent.

  • Bauchkrämpfe / Bauchschmerzen: Um den schädlichen beziehungsweise unverträglichen Inhalt schneller auszuscheiden, erhöht der Darm seine Bewegung, die sogenannte Peristaltik. Diese verstärkten Kontraktionen können in Verbindung mit Reizungen und gärungsbedingten Dehnungen des Darms zu krampfartigen Schmerzen führen.

  • Fieber: Bei Durchfall tritt Fieber in der Regel nur auf, wenn er durch eine Infektion mit Erregern wie Noroviren oder Salmonellen hervorgerufen wurde. Das Immunsystem reagiert, indem es entzündungsfördernde Botenstoffe wie endogene Pyrogene freisetzt, die die Körpertemperatur erhöhen, um die Vermehrung von Erregern zu hemmen.

  • Dehydration: Die Ausschwemmung von Schadstoffen sorgt für einen erhöhten Flüssigkeitsverlust, der insbesondere bei Säuglingen, Kindern und alten Menschen gefährlich werden kann. Dieser kann sich durch Energielosigkeit, Schwindel oder Unkonzentriertheit äußern. Darüber hinaus verliert der Körper wertvolle Elektrolyte.

  • Blut im Stuhl: Blut im Stuhl hat selten harmlosere Ursachen wie eine bloße Überreizung und sollte daher in jedem Fall schnellstmöglich mit einem Arzt abgeklärt werden.

Unterschied akuter und chronischer Durchfall

Akuter Durchfall

Akuter Durchfall ist die den meisten Menschen vertraute Art des Durchfalls und liegt immer dann vor, wenn die Beschwerden von Durchfallerkrankungen plötzlich auftreten und wenige Tage bis maximal zwei Wochen lang anhalten.

Diese Art von Diarrhö ist typisch für Infektionen, Lebensmittelvergiftungen, Reisen oder Stress. Eine ärztliche Behandlung ist nur in extremen Fällen notwendig, aber gerade kleine Kinder sollten im Zweifel lieber ärztlich untersucht werden, da bei ihnen der Flüssigkeits- und Nährstoffverlust schnell gefährlich werden kann.

Für Erwachsene ist eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr sowie eine Behandlung mit Hausmitteln in aller Regel ausreichend.

Chronischer Durchfall

Bei Patienten mit chronischem Durchfall verschwinden die Symptome nicht von selbst nach einiger Zeit. Und auch die vielfältigen Ursachen unterscheiden sich stark von denen der akuten Diarrhö. Hier sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen, das Reizdarmsyndrom, Infektionen des Magen-Darm-Trakts, aber auch Tumore oder andere schwerwiegende Krankheiten als mögliche Ursachen zu nennen. Deshalb sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären.

Wichtig zu wissen: Während manche von chronischem Durchfall Betroffene fast ständig darunter leiden, tritt er bei vielen anderen zwar regelmäßig, aber nicht ständig auf. Es kann durchaus Phasen von Symptomfreiheit geben, in denen Zweifel entstehen können, ob es sich wirklich um chronischen Durchfall handelt.

 

Bewährte Hausmittel gegen Diarrhö

Für gewöhnlichen akuten Durchfall existieren einige bewährte Hausmittel, von denen Sie viele sehr wahrscheinlich sogar bereits im Küchenschrank haben. Natürlich ist nicht jedes dieser Mittel bei jedem Patienten gleichermaßen hilfreich, daher kann es nicht schaden, unterschiedliche Optionen auszuprobieren.

Tee

Tee als Hausmittel gegen Durchfall

Tee ist in erster Linie ein geeignetes Mittel, um dem Körper Flüssigkeit zurückzugeben, die er durch Durchfall in hohem Maße verliert. Darüber hinaus können einige Teesorten mit ihren beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften zusätzlich hilfreich sein. Hierzu zählen:

  1. Kamillentee
  2. Pfefferminztee
  3. Ingwertee
  4. Fencheltee
  5. Kümmeltee

Reiswasser

Reiswasser als Hausmittel gegen Durchfall

Reiswasser gilt getrunken schon lange als ideales Hausmittel bei akutem Durchfall. Beim Kochen werden Stärke und spezifische Mineralien freigesetzt. Es bietet gleich drei Vorteile: Flüssigkeits- und Elektrolytezufuhr sowie bindende Eigenschaften. Den Reis sollten Sie vor dem Kochen jedoch mehrfach waschen, um das oft in ihm angereicherte Arsen zu entfernen.

Morosche Karottensuppe

Morosche Karottensuppe als Hausmittel gegen Durchfall

Dieses Hausmittel geht auf den renommierten österreichischen Kinderarzt Ernst Moro zurück, dem es hiermit gelang, die Sterbe- und Komplikationsrate von Kindern Anfang des 20. Jahrhunderts drastisch zu senken. Für die Morosche Karottensuppe werden 500 Gramm Karotten geschält und mit einem Liter Wasser 60 Minuten gekocht. Anschließend wird die Reduktion mit Wasser wieder auf einen Liter aufgefüllt und eine Prise Salz hinzugefügt. Durch das lange Kochen entstehen kleine Zuckermoleküle. Diese ähneln den Rezeptoren des Darmepithels. Erreger setzen dadurch an diesen Molekülen statt an der Darmwand an und werden einfach ausgeschieden.

Banane

Bananen als Hausmittel gegen Durchfall

Bananen eignen sich hervorragend, um die Beschwerden von Diarrhö zu lindern, da sie reich an leicht löslichen Ballaststoffen sind, die stuhlfestigende Eigenschaften haben. Darüber hinaus sind sie randvoll mit Kalium, einem wichtigen Elektrolyt, das in hohem Maße verloren geht. Achten Sie lediglich darauf, reife Bananen zu essen, da sie leichter verdaulich sind als unreife. Eine bewährte Zubereitungsmöglichkeit zur Linderung von Durchfall ist außerdem die Kombination aus reifen Bananen und die Schale von geriebenen Äpfeln.

Heidelbeeren

Heidelbeeren als Hausmittel gegen Durchfall

Auch Heidelbeeren können Flüssigkeit im Darm gut binden, sind gleichzeitig aber auch ein guter Lieferant für diese. Die enthaltenen Antioxidantien haben entzündungshemmende Eigenschaften und können den Magen-Darm-Trakt beruhigen.

Zwieback

Zwieback als Hausmittel gegen Durchfall

Ein wahrer Klassiker bei Durchfall ist Zwieback. Das trockene Gebäck enthält jede Menge Stärke, die Flüssigkeit im Stuhl bindet. Gleichzeitig versorgt Zwieback den Körper mit Energie. Er sollte jedoch gründlich gekaut und mit ausreichend Flüssigkeit gegessen werden.

Flohsamen

Flohsamen als Hausmittel gegen Durchfall

Auch Flohsamenschalten weisen verrührt in Wasser hervorragende stuhlregulierende Eigenschaften auf, sollten aber wohldosiert sein, da ein Zuviel leicht zu Verstopfung führen kann. Darüber hinaus bietet es als Präbiotikum den Darmbakterien Nahrung, um die nach dem Durchfall geschwächten Darmbakterien zu unterstützen.

Cola und Salzstangen – Mythos oder tatsächlich Hilfe?

Gerade Kindern empfehlen Ärzte häufig eine Kombination aus Salzstangen und Cola. Aber ist dieses bekannte Hausmittel wirklich hilfreich bei Durchfall?

Tatsächlich nur teilweise. Das Salz der Salzstangen hilft tatsächlich, einen Teil des aus dem Gleichgewicht geratenen Elektrolythaushalts wieder auszugleichen. Allerdings enthalten sie nur Natrium, aber keine anderen Elektrolyte.

Abzuraten ist hingegen von der süßen Limonade. Cola enthält viel Zucker, Kohlensäure und Koffein, die den Darm reizen können, was gerade bei Durchfall nicht zu empfehlen ist. Daher ist von diesem Klassiker eher abzuraten.

 

Durchfall und das Reizdarmsyndrom

Akuter Durchfall ist in den meisten Fällen auf Infektionen oder Unverträglichkeiten zurückzuführen. Es ist in der Regel bedenkenlos, dem Körper Zeit zu geben und sich innerhalb weniger Tage selbst auszukurieren. Es gibt jedoch auch einige Erkrankungen, die über einen langen Zeitraum zu wiederkehrendem Durchfall führen können. Insbesondere, wenn andere Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder tatsächlich auch Verstopfung im Wechsel mit Durchfall hinzukommen, könnte mehr dahinterstecken.

Hierzu zählt auch das Reizdarmsyndrom, bei dem Betroffene mit wiederkehrenden Episoden der zuvor genannten Symptome zu kämpfen haben. Das Tückische: Sie können in wahlloser Kombination, Intensität und Häufigkeit vorkommen.

Die vollständige Bandbreite der potenziellen Ursachen ist leider noch nicht gänzlich erforscht. Dank intensiver Forschung wissen wir jedoch, dass ein Reizdarm häufig mit einer geschädigten Darmbarriere in Verbindung steht. Diese Schicht der Darmwand besteht aus hochspezialisierten Epithelzellen, die durch „Tight Junctions“ genannte Zellverbindungen eng verbunden sind. Durch äußere Einflüsse wie Stress oder eine ungesunde Ernährung kann es aber zu kleinsten Schädigungen der Darmbarriere kommen, die Mikroläsionen genannt werden.

Eine gesunde Darmbarriere erfüllt eine enorm wichtige Filterfunktion: Sie muss Nährstoffe einerseits hindurch lassen, zum anderen aber Erregern und anderen Schadstoffen den Zugang zum Kreislauf verwehren. Liegen besagte Mikroläsionen vor, ist diese Filterfunktion beeinträchtigt. Dann können übertretende Pathogene das hinter der Darmwand liegende enterische Nervensystem reizen, was zu den für Reizdarm typischen Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfung führen kann.

Der faszinierende Zusammenhang zwischen einer geschädigten Darmbarriere und dem Reizdarmsyndrom ließ den italienischen Forscher Professor Simone Guglielmetti nicht los. Dabei kam ihm ein innovativer Gedanke: Ganz ähnlich wie auch unsere Haut verfügt der Darm über Selbstheilungskräfte, wenn er nicht weiteren Reizungen ausgesetzt wird. Doch während sich die Haut mit einem Pflaster oder Verband versorgen lässt, damit sie sich wieder erholen kann, ist das beim Darm leider nicht so einfach möglich.

Bei Untersuchungen zu sogenannten Probiotika, also lebenden Bakterien, die auch in großer Zahl im Verdauungstrakt vorkommen und sich vermehren, konnte beobachtet werden, dass sich einige Bakterienstämme an die Oberfläche der Epithelzellen anhafteten. Einige Jahre später konnte ein ganz spezieller Stamm isoliert werden, bei dem dieses Verhalten außergewöhnlich stark ausgeprägt war. Er konnte sich bis zu 10.000-mal stärker anheften als andere getestete Bakterienstämme. So stark, dass sogar die im Darmepithel liegenden Mikroläsionen sinnbildlich wie ein Pflaster abgedeckt wurden.1

Eine aufwändige Studie sollte die Wirksamkeit dieses spezifischen Bakterienstammes bei Patienten mit Reizdarmsyndrom unter Beweis stellen. Und die Ergebnisse waren äußerst positiv. Mehr als die Hälfte (57%) der Probanden, die diesen Bakterienstamm erhalten hatten, berichtete von einer deutlichen Verbesserung ihrer RDS-Symptome. Ein Wert, der fast dreimal so hoch war wie bei der Placebo-Gruppe (21%).2

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Durchfall ist ein weit verbreitetes Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann – von Infektionen über Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu Stress oder chronischen Erkrankungen. Während akuter Durchfall meist von selbst abklingt, sollte bei chronischen Beschwerden ärztlicher Rat eingeholt werden. Es gibt jedoch einige bewährte Hausmittel, die helfen können, eine Diarrhö-Phase besser durchzustehen. Neben Infekten kann auch die Ernährung ein Auslöser für wässrigen Stuhl sein. Hierzu zählen fettige, stark gewürzte oder künstlich gesüßte Lebensmittel. Wer wiederholt ohne erkennbares Muster unter Durchfall leidet, sollte zudem mögliche Darmprobleme wie das Reizdarmsyndrom in Betracht ziehen. Dieses steht in der Regel mit einer geschädigten Darmbarriere in Verbindung.

Häufig gestellte Fragen

Was hilft gegen Durchfall?

Ganz grundsätzlich ist es wichtig, den durch den Durchfall entstandenen Flüssigkeitsverlust durch reichlich Wasser oder beruhigende Tees auszugleichen. Darüber hinaus können Hausmittel wie Reiswasser, die Morosche Karottensuppe, Bananen oder Zwieback helfen. Weniger ratsam ist der „Durchfall-Klassiker“ Salzstangen und Cola.

Helfen Elektrolyte, den Elektrolythaushalt nach einem Flüssigkeitsverlust zu regulieren?

Eine sinnvolle Ergänzung sind Elektrolytlösungen aus der Apotheke, die speziell entwickelt wurden, um dem Körper wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium zuzuführen. Diese Lösungen helfen, den Elektrolythaushalt schnell zu regulieren und den Flüssigkeitsverlust effektiv auszugleichen, was besonders bei länger anhaltendem starkem oder auch leichtem Durchfall von Bedeutung ist.

Was sind die Ursachen für Durchfall?

Je nachdem, ob es sich um akuten oder chronischen Durchfall handelt, unterscheiden sich die Ursachen gravierend: Akuter Durchfall geht in der Regel auf Unverträglichkeiten, Infektionen oder Stress zurück. Chronischem Durchfall liegen meist ernstere Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, das Reizdarmsyndrom, aber auch Tumore zugrunde. Eine ärztliche Abklärung ist in jedem Fall sinnvoll.

Welches Obst und Gemüse für die Behandlung von Durchfall?

Empfehlenswert sind zusammengefasst Obst- und Gemüsesorten, die reich an Ballaststoffen und / oder Stärke sind und im Idealfall sogar Elektrolyte enthalten. Bei Durchfall gut geeignete Obst- und Gemüsesorten sind Bananen, gekochte Karotten, gekochte Kartoffeln und gekochter Reis.

Welche einfachen Hausmittel gegen Durchfall?

Viele Hausmittel, die gegen akuten Durchfall helfen, sollten Sie bereits im Haus haben. Dazu gehören Tees (z. B. Kamille), Reiswasser, Bananen oder Heidelbeeren. Darüber hinaus sollten Sie sich schonen, da der Verlust von Flüssigkeit und Nährstoffen den Körper stark beansprucht.

Autor des Ratgeber-Artikels zur Darmgesundheit und Ernährung – Fachkundige Tipps für eine gesunde Darm-Ernährung
Autor dieses Beitrags:

Anja Müller-Lehmbach

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Quellen:

[1] Guglielmetti, S., Tamagnini, I., Mora, D., Minuzzo, M., Scarafoni, A., Arioli, S., Hellman, J., Karp, M., & Parini, C. (2008). Implication of an outer surface lipoprotein in adhesion of Bifidobacterium bifidum to Caco-2 cells. Applied and environmental microbiology, 74(15), 4695–4702. https://doi.org/10.1128/AEM.00124-08
[2] Guglielmetti, S., Mora, D., et al. (2011): Randomised clinical trial: Bifidobacterium bifidum MIMBb75 significantly alleviates irritable bowel syndrome and improves quality of life--a double-blind, placebo-controlled study. Alimentary pharmacology & therapeutics, 33(10), 1123–1132. doi: 10.1111/j.1365-2036.2011.04633.x.

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